Foto: Servicestelle Friedensbildung / Agentur Leuchtameisen
Die Servicestelle Friedensbildung ist in ihrer Art einzigartig in der Bundesrepublik. Sie hat eine Ausstrahlungskraft, die weit über Baden-Württemberg hinaus reicht. Dies machen Anfragen aus anderen Bundesländern deutlich. In Niedersachen wurde im August 2021 ebenfalls eine Servicestelle eingerichtet. Die Servicestelle Friedensbildung in Bad-Urach, an deren Gründung das Friedensbündnis Esslingen beteiligt war, wurde zum Jahresbeginn 2022 deutlich ausgebaut. Zum einen gibt es eine zweite Referent*innenstelle (100%) und zum anderen wurde die bisherige Sachbearbeitungsstelle auf 100% aufgestockt. Hinzu kommen weitere 50.000 € Sachmittel für die laufende Arbeit. Sowohl die unbefristeten Stellen, als auch die Erhöhung der Sachmittel sind im Landeshaushalt verstetigt. Für die Erhöhung der Sachmittel gab es einen interfraktionellen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD und FDP. Mit dem Ausbau zum Jahresbeginn 2022 kann die Servicestelle ihre Arbeit ausweiten. Allerdings ist das nur ein erster Schritt auf dem Weg zu mehr Friedensbildung. Es bedarf im Doppelhaushalt 2023/24 weiterer Mittel und Stellen. Friedensbildung sollte in den Bildungsplänen als Querschnittsaufgabe für alle Schularten und für alle Fächer angelegt werden. Friedensbildung sollte sowohl in der Lehrkräfteausbildung, als auch in der Lehrkräftefort- und -weiterbildung angeboten werden. Daher wird angestrebt, eine Professur für Friedensbildung mit entsprechender Ausstattung an einer baden-württembergischen Hochschule einzurichten. Dafür ist das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg zu gewinnen. Dieses Beispiel macht klar, was das Friedensbündnis Esslingen seit langem fordert: Aufstockung der finanziellen Mittel für Ausbildung und Einsatz von Friedensfachkräften und deren Stärkung. Studien von Chenoweth und Stephan haben gezeigt, dass ziviler Widerstand häufiger und nachhaltiger Erfolg hatte, als gewaltsamer Widerstand.