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Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts fordert, Deutschland solle sich vom Heizen mit Holz verabschieden: „Aus Luftqualitätsperspektive richten wir hier viel Schaden an.“
In den letzten zehn Jahren hat sich die Luftqualität in Deutschland zwar verbessert, Feinstaub bleibt aber die größte Gesundheitsbelastung. Die Europäische Umweltagentur beziffert die vorzeitigen Todesfälle durch Feinstaub in Deutschland auf 58.000 pro Jahr (2019).
38% des besonders schädlichen Feinstaubs der Korngröße PM2,5 kommen in Baden-Württemberg aus Holzheizungen. Zum Vergleich: 22% aus dem Straßenverkehr.
Das Argument KLIMASCHUTZ lässt sich laut Umweltbundesamt nicht halten. Holz solle nur für langlebige Produkte verwendet werden oder im Wald verbleiben. Der Wald wird so als CO-2-Speicher gestärkt. Der Waldboden ist in der Lage einen Teil des CO-2 aus Totholz zu speichern. Für die Artenvielfalt ist Totholz im Wald unverzichtbar.
Holzöfen verursachen bei gleicher Wärmezufuhr mindestens doppelt so viel CO-2 als z.B. moderne Gasbrennwertkessel. Das liegt daran, dass Holz mehr Kohlenstoff pro Energieeinheit enthält und bei Holz-Einzelöfen der Großteil der Wärme im wahrsten Sinne des Wortes durch den Schornstein geht. Kachelöfen und Pelletsheizungen sind in ihrer Effizienz zwar besser, Feinstaubfilter sucht man hier in der Praxis allerdings vergeblich. Selbst wenn hier durch hochwirksame Feinstaubfilter (auf dem Markt findet man aktuell nur schwache Filter) die Feinstaubbelastung deutlich gesenkt werden würde, gäbe es in Deutschland nicht genügend Holz, um den Energiebedarf deutscher Haushalte zu decken. Die Vernichtung des Europäischen Walds wäre die Folge und damit die weitere Schädigung unseres Weltklimas und der Artenvielfalt.
Die Energiewende zu Wind- und Sonnenstrom muss gelingen. Ein Kombination aus Photovoltaik, Wärmepumpe und Gasbrennwerttherme stellt im Altbestand ein gute Lösung dar. Das Verbrennen von Holz schädigt Umwelt, Gesundheit und Klima!