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ZU Beginn des Jahres wurden die Gebühren für die Nutzung der Esslinger Schwimmbäder um 15% erhöht. Verantwortlich für diese Erhöhung sind die Gemeinderäte von CDU, SPD, Grüne, FDP und Freien Wählern. Die Gemeinderätinnen von FÜR Esslingen stimmten gegen die unsoziale Gebührenerhöhung. 50 Cent mehr für den Eintritt ins Schwimmbad für einen Erwachsenen hört sich erstmal wenig an. Tatsächlich ist das eine Steigerung von mehr als 15%. Sie trifft vor allem arme Menschen.
Einem Hartz-IV-Betroffenen stehen für jegliche Unterhaltung und Freizeitaktivitäten pro Monat lediglich 43,82 Euro zur Verfügung, einem Kind oder Jugendlichen noch weniger. Aber häufig ist es noch nicht einmal der gesamte Betrag. Viele Arbeitsämter übernehmen gerade im Stuttgarter Raum die überhöhten Mieten oft unvollständig. Und so muss ein Teil des Budgets, das für Nahrung, Kleidung und Freizeit vorgesehen war für die Miete herhalten. Und dazu kommt die sogenannte “Verdeckte Armut” der sogenannten Geringverdiener, deren Einkommen knapp über Hartz IV liegt, und einen immer höheren Anteil ihres EInkommens für die Miete ausgeben. Die Gebührenerhöhung für Schwimmbäder trifft auch die Schwimmkurse des DLRG, der jetzt pro Becken 155 €/ Std zahlen muss, was dann wiederum die Schwimmkurse verteuert. 25 bis 30 Prozent der Grundschüler waren laut einer Studie von 2019 nach der vierten Klasse immer noch Nichtschwimmer. „Aber auch die übrigen Schüler können nicht als sichere Schwimmer bezeichnet werden“, sagt die Aqua Sphere Managerin Angela Erfurth.
Das Argument von Finanzbürgermeister Ingo Rust „Die Bäder bleiben Zuschussbetriebe,“ und müssten weiter zu 58% von der Stadt finanziert werden, ist ein Argument gegen diese Gebührenerhöhung. Denn Schwimmbäder sind unverzichtbar für alle Bürger*innen, ob arm oder reich. Statt dessen hätte die Gemeinderatsmehrheit eine Erhöhung der Gewerbesteuer insbesondere für die umsatzstarken Esslinger Unternehmen beschließen müssen. Das wäre wirklich sozial!