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Zuletzt hatte im Landkreis Esslingen die Abholung von Abfällen gestockt. Grund waren organisatorische Probleme – aber der Anblick voller Müllkübel sollte auch ein Anlass sein, über unsere Wegwerfgewohnheiten selbstkritisch nachzudenken!
Laut dem Statistischen Landesamt haben die Einwohner Baden-Württembergs im Jahr 2020 jeweils 368 Kilogramm an häuslichen Abfällen produziert – also pro Kopf! Davon waren 168 Kilogramm Wertstoffe, in der Biotonne landeten 55 Kilogramm. Diese beiden Abfallarten konnten zum Teil einer weiteren Nutzung zugeführt werden, als Produktionsrohstoffe und Kompost.
Aber 145 Kilogramm waren nicht wiederverwertbarer Haus- und Sperrmüll! Für den größten Teil davon, nämlich 134 Kilogramm, gab es keinen besseren Weg als die Verbrennung. Auf ganz Baden-Württemberg gerechnet, sind da also über 1,4 Millionen Tonnen an Material buchstäblich in Rauch aufgegangen. Der größere Teil davon wandert als Kohlendioxid in die Atmosphäre, außerdem entstehen Asche und hochgiftige Filterstäube. Und wertvolle Rohstoffe gehen so für immer verloren.
Um das Müllproblem zu verringern, gibt es seit 2007 unter dem Motto “Zero-Waste” ein europaweites Netzwerk von Städten, die sich zu verstärkter Abfallreduzierung verpflichten. In Italien, wo das Müllproblem ja lange Zeit besonders extrem war, gibt es mittlerweile schon 325 solcher “Zero Waste”-Gemeinden, umfassend sechs Millionen Menschen, also etwa 10 Prozent der Bevölkerung. In Deutschland hat die Stadt Kiel immerhin den “Kandidatenstatus” für Zero Waste erreicht. Weitere Städte wie München, Düsseldorf und Leipzig wollen bald folgen.
Auch unser hiesiger Abfallwirtschaftsbetrieb bemüht sich um eine Reduktion der Müllmengen! Auf dessen Homepage, www.awb-es.de/abfallinfo/, gibt es sehr ausführliche Informationen und Anregungen dazu – z.B. auch zum “Verschenkmarkt”.
Jeder Einzelne sollte diese Anregungen aufgreifen und mitmachen. Weiterhin so viel wegzuwerfen, ist hingegen keine gute Idee!