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Bund f. Umwelt und Naturschutz Deutschland
Zum „Tag des Bodens“ am 5. Dezember 2021 kritisierte der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) erneut den anhaltend hohen Flächenverbrauch im Land. Der LNV ist der Dachverband der Natur- und Umweltschutzvereine in Baden-Württemberg, bei dem u.a. der BUND mitarbeitet.
In seiner vor Kurzem verabschiedeten Position zum Bodenschutz fordert der LNV, insbesondere die wertvollsten Agrarböden besser zu schützen und sie nicht weiter zu überbauen. Dabei geht es zum Beispiel um die Lössböden auf den Fildern und auf dem Langen Feld bei Ludwigsburg.
Aber auch auf den Gemarkungen der Stadt Esslingen und der Gemeinde Altbach wird ständig weiter „in die grüne Wiese hinein“ geplant und gebaut. Dafür werden u.a. Streuobstwiesen und Frischluftschneisen geopfert.
Auch für Baden-Württemberg insgesamt zeigen die Zahlen des Statistischen Landesamts keine
Entspannung: pro Tag werden hier derzeit 5,4 Hektar Freifläche in Wohn-, Gewerbe- und Verkehrsflächen umgewandelt und gehen so für Landwirtschaft und Naturschutz verloren.
Zwar war bereits für 2020 als Ziel beschlossen worden, diesen Wert auf drei Hektar zu beschränken, und der aktuelle Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Regierung sieht nun 2,5 Hektar vor. Bisher wird nach Einschätzung des LNV allerdings zu wenig getan, um diese Ziele zu erreichen. Stattdessen überbieten sich viele Gemeinden mit immer weiteren Flächenwünschen für Bauprojekte im Außenbereich.
„Wir verhalten uns, als könnten wir eine zweite Ebene über Baden-Württemberg einziehen“, warnt LNV-Bodenschutzreferent Prof. Dr. Willfried Nobel. So verliert unsere natürliche Umgebung ständig weiter von ihrer Regenerationsfähigkeit, und die biologische Vielfalt geht zurück.