Foto: Viasna
Die WOG Esslingen möchte in Zukunft immer wieder einzelne der inzwischen nahezu 1000 anerkannten politischen Gefangenen in Belarus vorstellen. Die bei uns bekannteste Gefangene dürfte die mehr als 10 Jahre in unserer Region gelebt habende Maria Kalesnikava sein, der im März in Esslingen der renommierte Theodor-Haecker-Preis verliehen wird.
Heute stellen wir den Molodetschnoer Oppositionellen Aleksandr Kaputskij vor, der ebenfalls in Esslingen kein Unbekannter ist, da er schon mehrfach im Rahmen der städtepartnerschaftlichen Bindungen in Esslingen war, wie der frühere Vorsitzende der WOG Helmut Thienwiebel weiß.
Der 59-jährige Molodetschnoer Lehrer und Menschenrechtler wurde am 17. Dezember 2021 verhaftet und einem dreimaligen „administrativen Arrest“ von je 15 Tagen unterzogen. Gegenwärtig sitzt er schon mehr als 30 Tage im Molodetschnoer Gefängnis ein und wurde am 19.1. 2022 vom Menschenrechtszentrum Vesna, dem Belarussischen PEN-Zentrum und dem Belarussischen Helsinki-Komitee offiziell als politischer Gefangener anerkannt.
Kaputskij werden seine Publikationen in sozialen Netzwerken wie den oppositionellen Telegramkanälen zum Vorwurf gemacht. Diese Telegramgruppen, das Hauptkommunikationsmittel des belarussischen Widerstandes mit oft mehreren hunderttausend Abonnenten, gelten in Belarus nach Lesart des Lukaschenkoregimes als extremistisch. Mit jeder Publikation dort kann man sich strafbar machen.
Aleksandr Kaputskij sitzt unter folgender Adresse ein: IVS.OVD Molodechnenskogo rajona, 222310 Molodechno, ul. Galickogo, 23 und freut sich mit Sicherheit über Post aus Esslingen, die aber aus Gründen der Zensur auf Russisch sein muss.
Eine bebilderte Liste aller aktuellen Häftlinge findet man unter: https://prisoners.spring96.org/en und russische Musterbriefe der Menschenrechtsorganisation Libereco unter www.lphr.org .