Foto: Anne Newball Duke
Lützerath ist ein Dorf am Tagebau Garzweiler II in NRW: Lützerath und andere Dörfer sollen immer noch weichen, und zwar trotz Kohleausstieg und gegen jegliche energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der im Pariser Klimaabkommen international vereinbarten Klimaschutzziele. Um diese einzuhalten, dürften noch maximal 235 Mio Tonnen Kohle gefördert werden. RWE plant aktuell 900 Mio Tonnen. Die 1,5-Grad-Grenze verläuft also vor Lützerath.
Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster zur vorzeitigen Enteignung des Lützerather Landwirts Eckardt Heukamp ist zunächst verschoben. Dies ist allein der Situation geschuldet, dass eine Person beim Oberverwaltungsgericht erkrankt ist. Jede Verzögerung in diesem Prozess ist erstmal gut für alle Klimabewegten, allerdings bedeutet dies auch, dass die Hängepartie weiter geht. Wann das Urteil nun gefällt wird, ist noch nicht bekannt.
Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung unterstützt die Forderungen nach einem Erhalt der bedrohten Tagebau-Dörfer. Zu dem Ergebnis kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov in unserem Auftrag. Während SPD, Grüne und FDP in Berlin über einen früheren Kohleausstieg verhandeln, sprechen sich 72% der Bevölkerung in Deutschland in einer Umfrage gegen den Abriss weiterer Dörfer für die Braunkohle aus. Nur 14% der Befragten befürworten die Abbaggerung, weitere 14% machen keine Angabe.
Wir sehen die Verhandlungspartner*innen in Berlin in der Pflicht, alle bedrohten Dörfer rechtssicher zu erhalten, insbesondere das akut bedrohte Dorf Lützerath am Tagebau Garzweiler II. Des Weiteren muss die Ampel-Koalition einen Kohleausstieg beschließen, mit dem Deutschlands Beitrag zur Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze der Erderhitzung einzuhalten ist. #alledörferbleiben