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Zum Jahresende 2021 hat die Weltnaturschutzunion IUCN wieder einmal die “Internationale Rote Liste” der bedrohten Tier- und Planzenarten aktualisiert. Und leider – es sieht nicht gut aus: in dieser Roten Liste werden ca. 142.500 Tier- und Pflanzenarten als “gefährdet” eingestuft, das Überleben von über 40.000 davon, z.B. dem Laubfrosch, gilt als direkt bedroht. Der WWF warnt davor, dass innerhalb der nächsten Jahrzehnte rund eine Million Arten aussterben könnten. Das wäre das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit.
Es liegt an uns allen, dass wir uns dem entgegenstemmen! Denn die Vielfalt der natürlichen Arten, auch genannt “biologische Diversität”, ist kein Wunschbild von Naturromantikern, das man dem weiteren Wachstum unserer Zivilisation bei Bedarf einfach opfern könnte. Diese Artenvielfalt ist vielmehr die unverzichtbare Lebensbasis der menschlichen Zivilisation!
Das ist vergleichbar mit dem Mikado-Spiel: wenn man die ersten Stäbchen aus dem komplizierten Stapel herauszieht, hat das scheinbar noch keine Auswirkung. Aber nach und nach wird alles wackliger, und irgendwann genügt schon eine allerkleinste Berührung, der zufolge alles zusammenstürzt.
Genau das ist auch die Situation von uns Menschen, als Teil dieser komplizierten Welt: wir sind angewiesen auf gute Luft, frisches Wasser und fruchtbaren Boden. Aber das kann uns im großen Maßstab keine Technik bereitstellen, sondern nur eine vielfältig in sich verwobene und dadurch intakte Natur. Dabei spielt jede Gattung, egal ob Pflanze oder Tier, ob Alge oder Bakterium, ihre jeweilige Rolle – oft von uns noch unverstanden.
Diese Vielfalt sollten wir daher in unserem höchsteigenen Interesse sichern. Das erfordert vor allem: ausreichenden Raum für alle diese Lebensformen erhalten! Also muss für unsere Stadt- und Verkehrsplanung gelten: klare Beschränkung beim weiteren Flächenverbrauch! Und im Privaten: möglichst naturfreundliche Gartengestaltung, mit nicht zu wenigen “wilden Ecken”!