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In Impfstationen gilt die Stiko-Empfehlung

Thomas Rother ist enttäuscht. Zwei Mal war er in einer Impfstation – zwei  Mal wurde er abgewiesen. Er war zu früh dran  für seine Boosterimpfung. 
Zuerst wurde er mit Hinweis auf die geltende Stiko-Empfehlung zu sechs Monaten Abstand zwischen Zweit- und Drittimpfung nach Hause geschickt. Am nächsten Tag halbierte die Stiko den empfohlenen Abstand und der Esslinger  ging erneut zur Impfstation. Mit der Aussage „Wir impfen erst  nach sechs Monaten“ wurde er wieder abgewiesen. 
Marc Lippe, der Kreisgeschäftsführer der Malteser, die zahlreiche Impfstationen betreiben, wirbt für Verständnis: Es sei richtig, dass die Stiko seit Dienstag  einen kürzeren Abstand empfehle. Aber er gehe davon aus, dass diese Nachricht nicht alle Ärzte sofort erreicht habe – insbesondere nicht die, die zu der Zeit in der Impfstation im Einsatz waren.
„Die Stiko-Empfehlung ist bindend für alle Ärzte, die bei uns impfen“, betont Lippe. Allerdings habe es bei der Vorgabe des Sechs-Monats-Abstands Spielraum gegeben: Einige Studien zeigten, dass der Impfschutz bereits nach vier Monaten an Wirkung verlieren könne. Bei der neuen Abstandsempfehlung gebe   keinen Grund, die Frist zu unterschreiten:  Nach drei Monaten sei der Impfschutz laut Lippe noch voll da. 
Auch Andrea Wangner,  Sprecherin des Esslinger Landratsamts, betonte, dass die Impfaktionen, die vom Landkreis organisiert seien, sich stets an den  Vorgaben des Landes orientieren, die auf den Vorgaben der Stiko basierten. In Einzelfällen  bleibe die Entscheidung  der  Verantwortung des impfenden Arztes überlassen. Dies bestätigt auch das Stuttgarter Sozialministerium.