Nein, das ist kein verspäteter Beitrag zu “Halloween”! Aber trotzdem handelt er von gruseligen Dingen – nämlich von den sogenannten “Schottergärten”. Das sind Gartenanlagen, bei denen die fruchtbare Erde und der Pflanzenbewuchs weitgehend entfernt und durch Schüttungen mit Schottersteinen oder Kies ersetzt wurden.
Das feiern manche Menschen als puristisches Design, als gestalterische Eleganz, als Ausdruck der Beherrschung der Natur. Deshalb war das vor einigen Jahren ziemlich in Mode gekommen, v.a. in Neubaugebieten und bei der Modernisierung älterer Gebäude. Aber – um es gleich einmal klar zu sagen: seit 2020 ist die Neuanlage solcher lebensarmer und naturferner Gärten schlichtweg verboten, und zwar aus guten Gründen!
Denn wir brauchen in unseren Siedlungen einen gewissen Flächenanteil mit offenem Boden und natürlichem Bewuchs. Das trägt zur Regulierung des Wasserhaushaltes und der Temperaturen sowie zur Bindung von Staub und anderen Schadstoffen bei. Und all das brauchen wir angesichts des Klimawandels dringender denn je! Auch noch die letzten Quadratmeter Grünfläche, die wir um unsere Häuser herum haben könnten, unter totem Gestein verschwinden zu lassen, ist also keine gute Idee.
Dazu kommt, dass solche Flächen von natürlichem Bewuchs auf Dauer nur mit Herbiziden freigehalten werden können. Die landen dann, zusammen mit den ebenfalls notwendig werdenden Mitteln gegen Moose u. Algen, auf Kurz oder Lang im Grundwasser.
Manche denken, dass solche Schottergärten pflegeleicht wären. Ja – Rasenmähen oder Zurückschneiden von sonstigem Bewuchs fallen hier nicht an. Dafür aber die peinlich genaue Entfernung von Blättern und ungewollt aufkeimenden Pflänzchen – damit die steinerne Optik nicht getrübt wird.
Aber nach einigen Jahren hat sich dann so viel Staub und Humus festgesetzt, so viel Algen- und Moosbelag gebildet, dass kaum anderes übrigbleibt, als die ganze Schüttung teuer zu ersetzen.
Erfreuen wir uns also lieber an der Lebendigkeit eines bunten Gartens!