Foto: ADFC Esslingen
Eine sichere Verbindung zwischen Fahrradstraße und Innenstadt hat der Mobilitätsausschuss vor inzwischen einem Jahr beschlossen. Auf Antrag von Grünen und Linken wurde pro Fahrtrichtung die Umwidmung einer Fahrspur zur Bus- und Radspur mit Stimmen der SPD enschieden. “Wir warten seither vergeblich auf die Umsetzung” mahnt Joachim Schleicher, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Esslingen. Die bisher markierten, schmalen Schutzstreifen seien in der Praxis gescheitert. Menschen weichen auf die Gehwege oder Fußgängerzonen aus, da Autofahrende die Markierungen regelmäßig missachten. So fühlen sich Menschen auf dem Rad nicht sicher im Verkehr.
Zusammen mit dem VCD Esslingen fordert der Mobilitätsverband daher die sofortige Umsetzung einer sicheren Verbindung und sieht die neue Vorlage im Mobilitätsausschuss diesen Montag verhalten positiv: Jetzt soll ein Zweirichtungsradweg beschlossen werden. Am Wolfstor und CVJM entlang wird damit eine Fahrspur für Radelnde in beiden Richtungen reserviert. Für eine echte Mobilitätswende braucht es laut Schleicher aber beides: Mehr Fuß, Rad und ÖPNV und weniger Autos. Eine schnelle Umsetzung sei daher entscheidend.
“Die Klimakatastrophe wartet nicht, bis wir unsere Bequemlichkeit überwunden haben” sieht Schleicher die Notwendigkeit für Veränderungen. Es gehe dabei gezielt darum, die Benachteiligung Schwächerer Verkehrsteilnehmer*innen abzubauen. Um jetzt eine Gleichberechtigung der Verkehrsarten zu erreichen, müsse die autogerechte Infrastruktur verganener Jahrzehnte an einigen Stellen zurück gebaut werden. “Und je mehr Menschen aufs Rad steigen, desto kürzer wird der Stau auch für Menschen, die manchmal aufs Auto angewiesen sind” betont er die Vorteile für alle.
Damit eine rasche Mobilitätswende Realität wird, findet der ADFC die Bundestagswahl am Sonntag entscheidend. Der aktuelle Aufruf an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger ist daher: Gehen Sie Wählen!