In einer Hafenstadt wie Hamburg wird der Besucher an allen Ecken und Kanten an Zeiten erinnert, als nur der Wind die Schiffe über die Meere trieb. Überall gibt es Andenken in Form von Segelschiffsmodellen und an den Landungsbrücken liegt sogar mit der “Rickmer Rickmers° ein echter Tiefwassersegler als Museumsschiff. Darüber hinaus soll mit der “Peking” in dieses Jahr noch ein echter “Hamborger Veermaster” dazu kommen.
Auch im Internationalen Maritimen Museum (IMM) erinnern tausende von Schiffsmodellen an die Windjammerzeiten. Das mit 4,3 m Länge größte Modellschiff, die 1722 erbaute “Wapen von Hamburg III”, hängt dort von der Decke. Angesichts dieser Vielfalt an Segelschiffsmodellen fragt sich der Seemann: Wer setzt den Menschen ein Denkmal, die auf den Segelschiffen die notwendige Seemannschaft beherrschten, um die Schiffe von einem Überseehafen zum andere zu bringen und dabei oft genug ihr Leben lassen mussten.
Eine Antwort auf diese Frage lieferte am 21. Februar 2020 der Shanty Chor der MK “Tsingtau” Esslingen bei seinem Auftritt im IMM. Denn durch die glückliche Konstellation trafen die Segelschiffe des Museums mit dem Gesang der Shantys, ihren Rhythmen und historischen Texten zusammen und ließen so auch die ehemaligen Seeleute an Bord dieser Schiffe wieder lebendig werden.
Das heißt: Mit jedem gesungenen Shanty tragen wir nicht nur zum Erhalt der historischen und kulturell bedeutungsvollen internationalen Folklore bei sondern gedenken auch der Seeleute, ohne die es den Aufschwung im Welthandel nicht gegeben hätte.