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Es geht längst nicht nur um den Klimawandel: Umweltforscher*innen gehen davon aus, dass von neun planetaren Grenzen einige bereits überschritten sind. Das betrifft insbesondere die Erderwärmung, das massenhafte Artensterben und die Veränderung der Landnutzung. Jedes dieser Probleme hat das Potenzial, unserer Gesellschaft die materielle Grundlage zu entziehen. Die Coronapandemie zeigt: Die Zerstörung natürlicher Lebensräume lässt die Wahrscheinlichkeit von Pandemien rasant steigen.
Die Umweltzerstörung ist von den sozialen Verhältnissen im Kapitalismus nicht zu trennen. Studien weisen schon lange darauf hin, dass der ökologische Fußabdruck extrem ungleich verteilt ist. Das gilt nicht nur für das Verhältnis zwischen reichen und armen Staaten, sondern auch für Deutschland selbst. Während die Reichsten für einen überdurchschnittlichen Anteil der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, sind die Armen von Umweltveränderung und Verschmutzung am stärksten betroffen. Wer Vermögen besitzt, kann sich vor Hitze, Trockenheit und Überschwemmung in Sicherheit bringen. Die Armen können das nicht. Die Naturzerstörung bedroht materielle Lebensgrundlagen und wird selbst zur sozialen Frage.
Weshalb der Kampf gegen die Klimakrise auch antirassistisch sein muss. Auch bei uns leben die rassistischen Strukturen der Kolonialzeit weiter, damit in Deutschland auch im 21. Jahrhundert noch dreckiger Kohlestrom produziert werden kann. So zerstört ein großer Teil der Kohle, die in deutschen Kraftwerken verbrannt wird, nicht nur das Klima, sondern auch die Lebensgrundlagen der indigenen Bevölkerung in den Abbaugebieten in Kolumbien und anderswo.
Eine gerechte Lösung für die Klimakrise muss daher den Kampf gegen Rassismus in den Mittelpunkt stellen. Und zwar überall!
Termin: Freitag, 24. September, ab 15 Uhr, Bahnhofsvorplatz Esslingen: Aktionen zum Globalen Klimastreik von Fridays for Future.