Foto: Roberto Bulgrin
Für die Inbetriebnahme eines Fahrkartenschalters war der Auftrieb dann doch recht verdächtig groß: Rund ein Dutzend am Projekt beteiligte Menschen kamen, um mit einem riesigen symbolischen Schlüssel die Übergabe zu feiern. Unter ihnen waren der Verbandsvorsitzende Thomas S. Bopp vom Verband Region Stuttgart und Esslingens Bürgermeister Ingo Rust. Es ist allerdings auch kein gewöhnlicher Schalter, sondern ein „DB Videoreisezentrum“. An diesem Schalter kann man so gut wie alles machen, was man an einem normalen Schalter, wo es Reiseauskünfte und Fahrscheine gibt, auch tun kann. Nur, dass die Kommunikation über Kamera, Lautsprecher, Mikro, Bildschirm und einem fern gesteuerten Fahrkartenautomat läuft. Besonders vorteilhaft ist die relativ einfache Bedienung: Ein großer Knopf reicht aus, um den Beratungs- und Verkaufsvorgang auszulösen. Rust probierte es gleich mal aus und simulierte den Kauf einer Fahrkarte nach Meersburg. Es klappte. Die DB-Mitarbeiterin am anderen Ende der Leitung ist dann tatsächlich live und in guter Bild- und Tonqualität zu sehen und zu hören. Sie sitzt mit sechs anderen Mitarbeitern in Ludwigsburg, von wo sie zentral mehrere solcher Online-Standorte bedient. Hilfreich ist ein solcher Schalter vor allem für Menschen, die in der digitalen Welt Betreuung brauchen. Es ist ein Zwischenschritt vom Schalter mit physisch präsenten Beratern zum rein digitalen Fahrkartenkauf. Eine Vielzahl von Kunden wird daher schon heute nicht auf diesen Service angewiesen sein, sehr wohl aber all jene, die sich unwohl dabei fühlen, ein Ticket über das Smartphone oder an einem Automaten zu kaufen.