Oberesslingen soll grüner werden! Unter diesem Motto geht der Arbeitskreis Biodiversität des Bürgerausschusses an den Start. Was können wir in Oberesslingen tun, um mehr Lebensraum für Insekten zu schaffen? Zum Beispiel indem wir ein Insektenhotel aufstellen. Als Kooperationspartner konnten wir den Förderverein des Altenpflegeheims Oberesslingen gewinnen. Demnächst wird dort, unterstützt durch Firma Scharpf, ein Insektenhotel aufgebaut. Der NABU ist angefragt, uns mit Tipps zur Inneneinrichtung weiter zu helfen. Hotel stimmt nicht ganz, denn die Insekten wollen dort ja ihre Brut unterbringen und die Löcher und Röhren dauerhaft nutzen. Das ist nur sinnvoll, wenn genügend Nahrung in Gestalt von blühenden Pflanzen zur Verfügung steht. Dazu trägt die Stadt Esslingen inzwischen einen guten Anteil bei. Wie Herr Nolte, der Leiter des Grünflächenamts, erzählt, werden immer mehr städtische Flächen in die „Wiesenmahd“ übernommen. Das heißt, dass die Grünflächen nur zweimal im Jahr gemäht werden. Dann können die Pflanzen blühen und sogar Samen bilden, die Futtergrundlage für Vögel und Insekten bieten. Herr Nolte gibt jedoch zu bedenken: guter Wille allein reicht nicht, es braucht auch Know-how. So erfreulich es ist, wenn immer mehr Grünflächen nicht als Rasen gepflegt werden, sondern erst im Juli gemäht werden, von allein stellt sich die Artenvielfalt nicht wieder ein. Der Boden muss ausgemagert werden. Die gelingt langfristig, wenn das Gras nicht gemulcht, sondern abgefahren wird. Auch die Kindergärten haben Interesse gezeigt, einen Beitrag zu leisten. Mit Samenbomben wollen sie helfen, die Vielfalt der insektenfreundlichen Pflanzen zu erhöhen. Auch da gilt: gewusst was und wo, dann blüht und summt es. Im AK Biodiversität sind wir uns einig: seit wir uns mit der Thematik beschäftigen, gehen wir mit anderem Blick an manch ungepflegtem Fleck vorbei. Ist die Distelwiese nicht in Wirklichkeit ein hervorragender Futterplatz für Hummeln und Bienen?
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