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Bleibe für Gewaltopfer

Foto: oh

Die Corona-Maßnahmen haben allen Menschen starke Nerven abverlangt. Doch eine Gruppe hatte es besonders schwer: Eine Umfrage der „Welt am Sonntag“ ergab, dass die Zahl der Opfer von häuslicher Gewalt deutlich gestiegen ist. Demnach wurden 158 477 Opfer im vergangenen Jahr polizeilich registriert. Das entspricht einem  Anstieg von sechs Prozent gegenüber 2019. Zwei Drittel der Opfer seien Frauen. Genau  diese betroffenen Frauen will man mit dem Esslinger Projekt „Ein Zuhause geben“ in privaten Wohnungen unterbringen. Nun wurde Doris Ayena, eine Sozialarbeiterin bei der Heimstatt Esslingen und Betreuerin des Projekts, dafür mit dem Mariane-Kraut-Förderpreis ausgezeichnet. Wenn Opfer von Partnergewalt es schaffen, sich aus der Gewaltbeziehung zu befreien, suchen sie häufig Schutz in Frauenhäusern. „Plätze in Frauenhäusern sind jedoch sehr begrenzt, daher müssen sie oft zusammen mit ihren Kindern in Obdachlosenunterkünften untergebracht werden“, berichtet Doris Ayena. Da ein Großteil der Frauen noch finanziell vom Partner abhängig seien, sei die eigenständige Suche nach einer Bleibe oft schwierig. Hinzu komme die Lage auf dem Wohnungsmarkt in Esslingen, die sich seit Jahren verschärft. Aus dieser Problematik ist 2018 das Projekt „Ein Zuhause geben“ entstanden, eine Kooperation vom Verein Heimstatt und dem Frauenrat Esslingen. Seit April 2020 fördert zudem die Vector Stiftung das Projekt, indem sie 15 Prozent  der Arbeitszeit finanziert. Wer Frauen ein Zuhause geben will, kann sich telefonisch an Doris Ayena wenden unter 01 70/58 98 204 oder per Email an doris.ayena@heimstatt-esslingen.de.