Foto: JV
In ein unbewohntes Haus in Esslingen hatte sich ein junger Dachs verirrt. Wie bekommt man ihn am geschicktesten wieder heraus? Die Tierrettung erhielt einen Anruf von einem Herrn in Esslingen. Neben seinem Wohnhaus steht ein altes unbewohntes Haus, das auch ihm gehört. Als er dort arbeitete, hörte er ungewöhnliche Geräusche und ging nachsehen. Waren Einbrecher am Werk? Naja, in gewisser Weise schon… im Gewölbekeller entdeckte er einen Dachs. Der Dachs war ein noch recht junges Tier und ist seiner Neugierde gefolgt. Im Keller gab es auch viel zu entdecken und zu beschnüffeln. Der Besitzer des Hauses war der Idee allerdings weniger zugetan, dass der Dachs durch das gesamte Haus wandern und sich alle Zimmer genauer anschauen könnte. Er sperrte die Tür zum Gewölbekeller zu und rief die Tierrettung an. Der Dachs hatte sich zwar freiwillig in den Keller geschlichen, aber eingesperrt zu sein, war ja mal eine andere Nummer. Das war Freiheitsberaubung! Er fing an zu randalieren und zerlegte ein paar Holz- und Mostfässer. Die Tierrettung stellte vor Ort eine Lebendfalle und lecker Fressen in den Keller und kam ein paar Stunden später wieder. Normalerweise funktioniert das gut, denn irgendwann kommt der kleine Hunger, und dann machen sich die Tiere über das Fressen her. Aber was fanden wir vor? Das Fressen war weg, aber die Falle offen – und leer. Soso! Hat der Dachs (mit dem ohnehin schon langen Hals) einen noch längeren Hals gemacht und sich VOR die Wippe gestellt, die den Schließmechanismus der Falle auslöst. Dann musste er eben auf konventionelle Art gesichert werden. Geschützt mit dicken Lederhandschuhen fing der Mitarbeiter den Dachs, der sich hinter einem Holzbalken versteckte. So ließen wir den erleichterten Hausbesitzer ohne fremden Gast im Keller zurück und fuhren in den Wald, um den ebenfalls erleichterten Dachs wieder laufen zu lassen. Danach kehrten auch wir erleichtert nach Hause zurück. Wieder konnten wir einem Tier helfen, und den beteiligten Menschen gleich dazu.