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Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN

Kleiner Stich zum Schutz vor großer Ansteckung

Foto: R. H. Inititiative RSKN

 

 

Nur 12 von insgesamt 36 Bewohnern der städtischen Anschlussunterbringung für Geflüchtete in Esslingen-Sulzgries sind am Montag (7. Juni) gegen das Corona-Virus geimpft worden. Die Impfquote lag bei lediglich 33 Prozent und somit deutlich niedriger als im Landkreis Esslingen (bis 70 Prozent) und im Bundesdurchschnitt (bis 50 Prozent). Das teilte jetzt die Initiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN unter Berufung auf Angaben der Esslinger Malteser mit. „Es ist höchste Zeit für diese Schutzimpfung gewesen“, sagte Gabriele Alf-Dietz von der ehrenamtlichen Initiative. Schließlich sei bekannt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen einem niedrigen sozialen Status, beengten Wohnverhältnissen, verbreiteter Impfskepsis und erhöhtem Ansteckungsrisiko. Ehrenamtliche hätten zudem wegen der Pandemie die Unterkunft in der Kornhalde seit Mai 2020 nicht mehr aufsuchen dürfen. Aus diesem Grund seien die auf einem guten Vertrauensverhältnis beruhenden sozialen Kontakte und die Möglichkeiten zur gesundheitlichen Aufklärung stark beeinträchtigt gewesen. „Wir hätten uns schon gewünscht, dass die Stadt diese Defizite ausgleicht und alle Register zieht, um die Kampagne vor Ort besser bekannt zu machen und die Impfberechtigten an den Termin zu erinnern“, sagte Alf-Dietz. Das sei offenkundig leider unterblieben. Die Stadt solle die Versäumnisse jetzt aufarbeiten, damit künftige Aktivitäten zum Erfolg geführt werden könnten.

 

Die schwache Resonanz auf das Impfangebot hat beim Team der Malteser und bei der Initiative für Geflüchtete jedenfalls Enttäuschung ausgelöst. Mit geeigneter Gesundheitsaufklärung in der jeweiligen Landessprache müsse die Stadt der verbreiteten Impfskepsis bei Geflüchteten künftig effektiv entgegenwirken. „Ein kleiner Stich schützt vor großer Ansteckung“, zeigen sich die Ehrenamtlichen überzeugt.

Die Malteser wollen ihr Impfangebot künftig nicht nur an Geflüchtete, sondern auch an weitere benachteiligte Menschen richten.