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Am 22. Mai, nach dem 11tägigen Krieg zwischen Hamas und Israel, gingen Tausende von Juden und Arabern in Tel Aviv für Frieden und Koexistenz auf die Straße. Sie unterstützten den Waffenstillstand, forderten aber auch die israelische Regierung auf, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um die israelische Besatzung im Westjordanland zu beenden und Frieden mit den Palästinensern zu erreichen. Die Bewegungen “Standing Together” und “Breaking the Silence” hatten den Massenmarsch organisiert. Auf der Friedenskundgebung wurde eine jüdisch-arabische Partnerschaft gefordert und Israel dazu gedrängt, auf eine Lösung des jahrzehntelangen Konflikts mit den Palästinensern hinzuarbeiten. Die Demonstration war Teil einer Welle von Demonstrationen, die auch während der Auseinandersetzungen für Koexistenz und Versöhnung eintraten. Der Autor David Grossman sagte in Tel Aviv: “Wir, Israelis, weigern uns immer noch zu erkennen, dass die Zeit vorbei ist, in der unsere Macht eine Realität erzwingen kann, die für uns und nur für uns bequem ist, für unsere Bedürfnisse und Interessen.” Ayman Odeh, Vorsitzender der dreiköpfigen arabischen Mehrheitsliste im israelischen Parlament, meinte, Krieg sei nur gut für die Kriegsherren aber schlecht für beide Völker. Es gebe Zivilisten in Gaza und es gebe Zivilisten in Israel. “Ich höre Politiker und Sicherheitsbeamte über eine weitere Runde von Kämpfen in ein paar Monaten oder Jahren sprechen, während sie blind sind für die 7 Millionen Palästinenser, die zwischen dem [Jordan] Fluss und dem [Mittelmeer] Meer leben”, sagte Odeh. “Es gibt zwei Völker, die hier leben, und beide verdienen das Recht auf Selbstbestimmung.” Die Parlamentarierin Tamar Zandberg von der Meretz-Partei fügte hinzu. “Wir wollen nicht auf den nächsten Krieg warten, sondern die Richtung zum Frieden ändern – um in echter Partnerschaft miteinander zu leben.” Das Friedensbündnis Esslingen will diese Stimmen der israelischen Friedensinitiativen bei uns zu Gehör bringen.