Foto: FUSS Esslingen
Bewegung ist für die Entwicklung von Kindern sehr wichtig. Neben der körperlichen Fitness und Geschicklichkeit werden auch geistige und soziale Fähigkeiten gefördert. Und Bewegung macht Kindern einfach Spaß. Der Schulweg ist für viele die erste eigenständige Begegnung mit dem Verkehr und eine wichtige Möglichkeit, Verkehrsverhalten zu erlernen und sich sportlich zu betätigen. Legen Kinder diesen Weg eigenständig zurück, erschließt sich ihnen ein wichtiger Erfahrungsraum. Häufig ist es die einzige Zeit des Tages, in der sie ohne Beaufsichtigung durch Erwachsene wie Eltern, Lehrerkräfte oder Betreuungspersonen sind. Das weckt die Neugier der Kinder und ermöglicht es ihnen, ihre Umwelt zu entdecken.
Doch der öffentliche Straßenraum ist vor allem an den Belangen des motorisierten Verkehrs ausgerichtet und als Erfahrungs- und Erlebnisraum für Kinder und Jugendliche kaum noch geeignet. Die Folge: Der Anteil der (Schul-)Wege, die Kinder zu Fuß unternehmen, geht immer mehr zurück. Kamen 1970 noch über 90 % der Grundschulkinder zu Fuß zur Schule, sind es heute nur noch rund 40 %. Im Gegenzug ist die Zahl der Schüler:innen, die im Elterntaxi gefahren werden, von 8 % im Jahr 1990 auf 28 % im Jahr 2015 gestiegen. Das ist auch deswegen problematisch, weil Kinder so auf den motorisierten Verkehr sozialisiert werden.
Wir setzen uns dafür ein, dass Planungen viel stärker an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet werden. Denn öffentliche Räume für sie sind lebenswerte Orte für alle.