Foto: Pressearchiv GfF i. RSKN
“Es ist immer ruhig vor den beiden Häusern, meist läßt sich keiner der Bewohner blicken. Das ist schon bedrückend”, bedauert Hanne Schmidt von der Initiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN. Seit März 2020 ist Ehrenamtlichen der Zutritt zur Unterkunft in der Kornhalde wegen Corona verwehrt. Keine Sprechstunde mehr, keine entspannten Treffen im Begegnungscafe´.
Wie aber soll Integration gelingen, wenn der Schlüssel zum Spracherwerb fehlt, wenn die ehrenamtliche Unterstützung ausbleibt?
Doch trotz der Einschränkungen wurden Kontakte zu einzelnen Geflüchteten ermöglicht. Weg von der erzwungenen Langeweile, neue Hoffnung schöpfen, wieder mehr Zuversicht gewinnen.
Dabei übernehmen „Sprachpaten“ eine wichtige Rolle: Sie sind geduldig. Sie helfen Geflüchteten, sich auf deutsch zu verständigen. Sprachpaten sollen zwar umgangssprachlich geübt sein. Pädagogische Zertifikate aber braucht es nicht.
Sechs junge Männer aus Gambia zeigten Interesse am versprochenen Einzelunterricht. Und jemanden für sich allein zu haben, das fanden sie gut.
In Präsenz konnten sich die zusammengestellten Duos im Gemeindehaus von St. Katharina treffen – klar, mit Abstand und Maske. Pünktlich zu sein, das aber gelang leider nicht allen. Die Anforderungen sind vielfältig: Beispielsweise geht es um Unterstützung beim Schulbesuch, vor allem beim Homeschooling.
Die Sprachpaten richten ihr Angebot inzwischen nicht nur an Bewohner der Unterkunft in RSKN, sondern auch an Geflüchtete, die privat zur Miete wohnen. Digitale Kontakte werden jetzt mitunter auch täglich gepflegt. „Durch Corona habe ich mehr Zeit, die kann ich jetzt gut einsetzen“, sagt eine Sprachpatin.
Drei Duos berichten von guten Fortschritten. Das nächste Schuljahr muss vorbereitet werden. Am Ende steht möglicherweise ein Hauptschulabschluss. Und selbst ältere Geflüchtete finden ihr Selbstbewusstsein wieder. Den Paten gebührt ein Dankeschön!
Kontakt:
H. Schmidt
hanne_schmidt@gmx.de
Tel. 0711 3482046