Foto: ADFC Esslingen
Um Mobilität für Alle zu ermöglichen, zielt die Stadt Esslingen auf eine Verlagerung von 20% der KFZ-Fahrten auf umweltfreundliche Verkehrsmittel. Bis 2027 soll demnach der Radverkehrsanteil auf 15% aller Wege verdoppelt werden. Der ADFC unterstützt diese städtischen Ambitionen und freut sich auf konkrete Maßnahmen.
Potentialreichster Abschnitt und wichtigster Lückenschluss ist aktuell die Verbindung der Fahrradstraße Hindenburgstraße zu Bahnhof und Neckar. Die Innenstadtachse von Zell über Oberesslingen bis Mettingen ist die meist befahrene Esslinger Hauptradroute nach dem Neckartal-Radweg. Als Verbindung zwischen der Fahrradstraße Hindenburgstraße und dem Bahnhof wurden auf der Kiesstraße 2016 Schutzstreifen markiert, die von breiten LKW und Bussen mitgenutzt werden dürfen. Wie überall gilt der Mindest-Überholabstand von 1,50 Metern, um Rad Fahrende nicht zu gefährden. Doch leider verdrängen Autos nach Zählungen des ADFC 90% der Radler*innen auf den Gehweg. Zweispurige Überholmanöver gefährden Radfahrende, die sich dann andere Wege suchen. Der Altstadtring wird in der Praxis nach wie vor als Lücke im Radnetz wahrgenommen.
Mit einer Poolnudelaktion haben ADFC und VCD Esslingen im Herbst 2019 auf die Problematik aufmerksam gemacht. 2020 sammelten sie für eine Petition bis zum Sommer rund 1100 Unterschriften für eine Bevorrechtigung der Busse und Verbindung im Radnetz. Im September fasste der Mobilitätsausschuss den Beschluss, nach Ende der Geiselbachbaustelle einen Verkehrsversuch zu starten.
Die Ziele sind klar: Menschen sollen in die Lage versetzt werden, möglichst viele Alltagswege per Rad zu erledigen. Oder häufiger den Bus dank pünktlicher Anschlüsse zu nutzen. Joachim Schleicher, Ansprechpartner des ADFC Esslingen sagt: “Wir freuen uns auf den Verkehrsversuch.” Er hofft auf eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte, denn die Esslinger Fahrradstraße hat seit 2015 Radverkehr bereits verdoppelt und vor allem viel sicherer gemacht.