Foto: Dorothea Nusser-Schüz
Nach der Winterpause ist es am Bodensee jetzt höchste Zeit, das Schiff zu richten und zu Wasser zu lassen. Ist das Unterwasserschiff geschützt? Sind Vorkehrungen gegen Feuer getroffen worden, ist Verbandszeug vorhanden, sind alle Rettungsmittel und die Notflagge an Bord? Das Schifffahrtsamt entsendet einen Sachverständigen zur Vergabe einer Zulassungsnummer.
Mir gefällt, dass nicht vorschnell gehandelt wird. Umsicht ist geboten, damit Schiff und Mannschaft seetüchtig bleiben. Natürlich tät man gerne am liebsten sofort übersetzen, sich den Seewind um die Nase wehen lassen, den Himmel über sich, das Freisein genießen und mit den Augen dem Aufschäumen der Bugwellen und dem Flug der Möwen folgen.
Frühling am Bodensee. Manchen kommen dabei Filmszenen und Melodien von „Die Fischerin vom Bodensee“ in den Sinn. Andere wiederum zieht es sehnsuchtsvoll auf die Insel Mainau.
Stattdessen bleibt nur ein neu gestalteter Alltag mit täglicher Spazierrunde, dem Telefonieren mit Verwandt- und Bekanntschaften und am Abend das Warten auf die Fernseh-Nachrichten. Ich bin verblüfft zu beobachten, wie einige mit dieser neuen Bescheidenheit sehr gut zurechtkommen. Es lebt sich sicher so und obendrein günstig. Dafür gönnt man sich unterwegs auf Abstand das Gespräch mit einem eigentlich bis dahin unbekannten Menschen. Ist das nicht auch klug und weise? Liegt es nicht an uns, diese Wendung wertzuschätzen und als Reichtum wahrzunehmen?
Kontakt: FUGE-Einsatzleitung Barbara Schmid 0711-3006002