Foto: Hans Braxmeier
Die EU Klimapakt-Botschafterin Anja Behrens fordert Holzverbrennung in Wohngebieten zu stoppen und beklagt, dass Luftverschmutzung in Europa der höchste umweltbedingte Faktor für vorzeitige Todesfälle ist. Am Karlsruher Institut für Technologie untersucht Achim Dittler die Luftqualität in Wohngebieten. Seine Messungen zeigen, dass Holzheizungen hier die Luft in Abendstunden dreimal höher belasten, als der Straßenverkehr am Neckartor in Stuttgart. Er wundert sich, dass es Beschränkungen für den Straßenverkehr gibt, die Luftverschmutzung durch Holzheizungen aber folgenlos bleibt.
Seine Kollegin Sonja Mühlhopt simuliert wie Holzrauch auf unsere Lungen wirkt. Dabei kann sie nachweisen, dass Holzrauch für Lungenzellen genauso schädlich ist wie Dieselabgase.
Was den Holzrauch so toxisch macht untersuchen Physikerinnen und Chemiker der Uni Rostock. Ihre Analysen ergeben, dass Holzrauch ein Giftcocktail aus Metallen, Ruß, Phenolen und Furanen ist. Sie finden besonders hohe Konzentrationen Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), deren Krebswirkung lange bekannt ist. Ralf Zimmermann vom Helmholtz Zentrum München fordert deshalb Vorschriften für eine wirksame Abgasreinigung zu erlassen, am besten in Stufen.
Axel Friedrich von der Deutschen Umwelthilfe hat einen Partikelabscheider mit einem Wirkungsgrad von 90% entwickelt und die Bundesregierung darüber informiert. Im nächsten Schritt möchte er den Wirkungsgrad auf 99% erhöhen. Er findet es einen Skandal, dass die Bundesregierung stattdessen auf höhere Kamine und somit auf Verdünnung setzt. Die gesundheitsschädlichen Abgase gelangen so weiter in unsere Atemluft, ebenso wie der klimaschädliche Ruß. Weil es keine Vorschriften zur Abgasreinigung gibt, können Holzofenbauer mit minderwertigen Filtern werben.
Den ganzen Beitrag von Markus Steinhausen finden Sie unter: www.feinstaub-esslingen.de/holzbrand.htm