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Der „Wellerman“ wird zum „Lällabebbl“

Foto: Lichtbildnerei Tobias Tropper

Eigentlich spielt Oliver Arnold Klavier, während Peter Bogowsky den Gesangspart inne hat. Und eigentlich liegt das Akustik-Musikcomedy-Gespann DesDuo wegen den Corona-Beschränkungen zurzeit auf dem Trockenen. Doch die beiden wollten nicht länger im Seichten dümpeln und haben sich zumindest ein bisschen Wasser unter den Kiel gespült. Arnold, der in Wernau zuhause ist, hat dafür sein Akkordeon ausgepackt, während Bogowsky, der in Kirchheim-Ötlingen lebt, seinem angestammten Vokalmetier treu bleiben durfte.

Die Musiker, die seit rund vier Jahren als DesDuo unterwegs sind, nutzen die Shanty-Welle, die der schottische Postbote Nathan Evans mit seiner Version des ohrwurmtauglichen Seemannsongs „Wellerman“ gerade durchs Internet tosen lässt, ebenso perfekt wie schamlos aus. Arnold, der im wahren Leben als Inklusionsbeauftragter der Stadt Ulm tätig ist, und Bogowsky, der als Sprachlehrer arbeitet, haben das alte Lied neuseeländischer Walfänger kurzerhand gekapert – und sich ihre eigenen Reime darauf gemacht. Natürlich auf Schwäbisch.

„Normalerweise nehmen wir uns ja eher Poptitel vor, aber dieses Mal kam für uns nur der Wellerman-Song in Betracht, weil sich dieses Lied einmal mehr über alle sieben Meere verbreitet“, sagt Arnold. Diese Entscheidung sei schon deshalb logisch, weil, was kaum einer wisse, „die Wurzeln des Shanties in den Urtiefen der Neckarschifffahrt liegen“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern. Die schwäbische Version des Wellerman trage daher auch folgerichtig den Titel „Lällabebbl“ und lasse die Wurzeln des Liedes zu Tage treten.