Foto: Roberto Bulgrin
Im Vergleich zu früher ist es leer in der Esslinger Innenstadt. Kein Wunder: Die meisten Läden sind coronabedingt geschlossen. Manch Geschäft wird den Lockdown wohl nicht überleben. Damit die City nicht ausstirbt, will die Stadt nun gegensteuern. Mit einem Unterstützungsfonds sowie einem Strategieprozess zur Zukunft der Innenstadt sollen Händler unterstützt und der Strukturwandel in der City positiv gestaltet werden.
Das Thema ist nicht neu in Esslingen, aber durch Corona hat sich der Wandel enorm beschleunigt. „Die Pandemie ist nicht die Ursache für den Strukturwandel, aber Corona wirkt als Brandbeschleuniger“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Zieger. Schon vor Corona habe die beherrschende Rolle des Einzelhandels als Frequenzbringer in der Innenstadt gelitten, sagt auch Michael Metzler, Geschäftsführer der Esslinger Stadtmarketing und Tourismus GmbH (EST). Grund dafür sei vor allem der erstarkende Onlinehandel. Diese Entwicklung sei irreversibel.
Das wollen weder Metzler noch Zieger nur als negativ verstanden wissen: „Da entsteht die Möglichkeit für etwas Neues und für mehr Diversität“, sagt Metzler. Diese Chance zu nutzen sei die zentrale Aufgabe für die Zukunft. Statt in erster Linie auf den Handel fokussiert zu sein, werde die City künftig multifunktional, erklärt Zieger. Er betont: „Mir ist nicht bange um die Innenstadt. Esslingen ist gut aufgestellt – aber man muss den Wandel steuern.“ Das soll zweigleisig passieren: Auf der einen Seite mit kurzfristiger Unterstützung von Unternehmen in Notlage, anderseits mit Perspektiven für die langfristige Entwicklung der City.