Foto: DIE LINKE
Zurzeit macht der seit 2015 gesperrte Alicensteg Schlagzeilen. Anfang Januar wurde die Treppenanlage, die vom Steg in den Wald führt, von einer kleinen Gruppe Freiwilliger liebevoll geputzt. Mit dabei die beiden LINKEN – Stadträte Tobias Hardt und Martin Auerbach. Beide dazu unisono: „Uns wurde vorgeworfen, wir hätten damit den gesperrten Weg so attraktiv gemacht, dass er wieder stärker genutzt wird. Herzlichen Dank, das bestätigt doch, dass er endlich saniert werden muss, damit mehr Menschen zu Fuß gehen. Dass deswegen der Steg abgerissen werden muss, halten wir allerdings für einen Vorwand. War es 2019 noch die Korrosion, die für den Abriss herhalten sollte, wurde jetzt die aufgeplatzte Asphaltdecke auf dem Steg angeführt. Die Asphaltbrocken sind durch eine Metalleinfassung vor dem Hinunterfallen auf die B 10 gesichert. Wäre das nicht so, hätte es nicht einer Ausschussentscheidung für den Abriss bedurft. Im Übrigen wären die Brocken auf dem Steg auch relativ schnell eingesammelt.“ Trotzdem stimmte die Mehrheit für den Abriss, weil in der Vorlage ein Neubau genau so viel kostete wie eine Sanierung. Ausdrücklich war die Entscheidung für oder gegen einen Neubau dabei ausgeklammert und verschoben worden.
Nun kommt für DIE LINKE ein gravierender Fakt ins Spiel, der von der Verwaltung bisher völlig übersehen wurde. Im Bundesverkehrswegeplan ist ein optionaler sechsspuriger Ausbau der B 10 vorgesehen, der Neubauten ausschließt, die diesen Ausbau stören könnten – also kein Ersatzneubau des Alicenstegs. Ein solches Versäumnis des Baubürgermeisters war nach der Pliensaubrücke mit fehlendem Geländer nicht das erste Mal, nur dieses Mal wäre es mit einem irreparablen Schaden verbunden. Deshalb drängen LINKE und Grüne auf die Korrektur des Beschlusses und vor allem auf einen Fußweg zwischen Innenstadt, Merkelpark, Landratsamt und dem Zollberg.