ANZEIGE
Kategorien
Allgem. Deutscher Fahrrad-Club ES

Esslingens attraktive Geschäfte retten

Mehr und mehr Städte bauen in diesen Tagen provisorische Radinfrastruktur. Mailand hat nun ein richtungsweisendes Verkehrskonzept verabschiedet. Ziel ist, das Umfeld der Geschäfte deutlich attraktiver zu machen und Platz zum Flanieren und Radfahren zu schaffen. Ausgedehnte verkehrsberuhigte Zonen hält der ADFC auch in Esslingen für die richtige Strategie, um Händlern unter die Arme zu greifen.

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Mailand handelt sehr vorausschauend, wenn es die Wiederbelebung der Wirtschaft mit einem neuen Verkehrskonzept einleitet. Denn es ist bekannt, dass Restaurants, Bars und Geschäfte des Einzelhandels mit Umsätzen davon profitieren, wenn ihr Umfeld attraktiv für Menschen zu Fuß oder auf dem Rad ist.”

Der angekündigte Strade Aperte-Plan von Mailand umfasst die Einrichtung von 35 Kilometern temporärer Radspuren („Popup-Bikelanes“) auf ehemaligen Autospuren, neue und verbreiterte Fußwege sowie Vorrangstraßen für Radfahrer und Fußgänger. Der Verkehrsbürgermeister von Mailand, Marco Granelli, erhofft sich damit einen Vorsprung gegenüber Städten, in denen alles beim Alten bleibt. Wenn jeder Auto fährt, bleibt kein Platz für Menschen.

Städte mit viel und zu schnellem Autoverkehr sind unattraktiv – für Konsumenten und für den Radverkehr. Der ADFC schlägt deshalb Popup-Bikelanes auf der Esslinger Kiesstraße vor. Baustellenbaken schaffen Sicherheit, damit auch Kinder auf der seitherigen Fahrspur radeln können. Die gestrichelten Schutzstreifen halten viele Radfahrende aktuell für gefährlich und weichen aus. Die Umsetzung der geplanten Fußgängerzone Ritterstraße und ein autofreier Marktplatz ergänzen komfortables Einkaufen per Rad.

Auch viele zusätzliche Fahrradabstellplätze sind dringend notwendig. Der ADFC freut sich erwartungsvoll auf Radbügel in der Altstadt, mit denen das Stadtplanungsamt 100 neue Radparkplätze angekündigt hat – immerhin ein Anfang.