Foto: ADFC Esslingen
Von zu viel Geschwindigkeit kann beim Radschnellweg nicht die Rede sein. Damals, als Land und Kommunen im März 2018 die Mitwirkungserklärung unterzeichneten, sollte der Radschnellweg im Neckartal eines von drei Leuchtturmprojekten des Landes werden. Inzwischen sind zahlreiche Varianten diskutiert und erste Entwurfspläne gefertigt, ein Baustart aber noch lange nicht in Sicht.
Während der Landkreis Böblingen bereits die zweite Strecke seines Radschnellwegs als Alternative zur A81 eröffnet hat, ist am Esslinger Neckarufer noch immer Schiebestrecke. Wer die Umwelt und Stadt entlasten will, begibt sich auf die Mettinger oder die Weilstraße diesseits oder jenseits des Neckars. Statt gemütlich sein Tempo zu fahren, werden Radfahrer*innen gehetzt von manch drängelnder KFZ-Lenker*in, zum Bremsen gezwungen und mit Ampeln am Vorwärtskommen gehindert.
Dabei könnte die Alternative zum Stau auf der B10 so schön sein. Bepflanzt mit schattenspendenden Bäumen, zwitschernden Vögeln und Blick auf die Weinberge. Am Neckarufer entlang würden entgegenkommende Senioren freundlich grüßen oder Kinder im Lastenrad den Enten im Neckar zuwinken. Pendeln mit dem Rad macht bei Tempo 30 Spaß, oder entspannt mit Tempo 15 – je nach Form und Stimmung. Denn bei vier Metern Breite ist genug Raum zum Überholen und Begegnen.
Der ADFC begrüßt daher die im Dezember vorgestellte Trasse des Regierungspräsidiums. Joachim Schleicher, Anpsprechpartner des ADFC Esslingen betont klar: “Jetzt ist die Zeit für den Bau. Die Menschen wollen Rad fahren, daher muss die Schiebestrecke noch im Frühjahr der Vergangenheit angehören.” Der Baustart für den Neckaruferpark sowie die Führung am Landratsamt ist entsprechend der Absicht von 2018 von allen Beteiligten mit Hochdruck voran zu treiben. Er sagt weiter: “Denn wir wollen, dass alle Menschen aufs Rad steigen – nicht nur die Mutigen.”