Aus Sicht der SPD-Gemeinderatsfraktion besteht durch die lange Zeit der Schulschließung aufgrund der Corona-Pandemie folgende Gefahr: Bereits vor der Krise existierende soziale Unterschiede könnten sich durch das „Lernen auf Distanz“ verstärkend auf einen drohenden negativen Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern auswirken. Dies wollen die Sozialdemokraten nicht tatenlos hinnehmen. Aus diesem Grund beantragen sie, die Verwaltung möge prüfen, unter welchen Voraussetzungen und mit welchen Kooperationspartnern zeitnah ein Unterstützungssystem für Schülerinnen und Schüler an den Esslinger Schulen eingeführt werden kann.
Richard Kramartschik, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion, sieht die Gefahr, dass bestehende soziale Unterschiede (Bildungsniveau, digitale Ausstattung und Unterstützung im Elternhaus) durch den Unterrichtsausfall zu einer verschärften Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen führen könnten und befürchtet: „Es ist davon auszugehen, dass zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit einem deutlichen Nachholbedarf aus der ‚Lernen auf Distanz‘-Phase an die Schulen zurückkommen werden.“ Christa Müller, Mitglied im Ausschuss für Bildung und Betreuung, rechnet aufgrund der schon vor der Corona-Krise hohen Unterrichtsausfälle nicht damit, dass die Schulen diesen Nachholbedarf alleine mit den bestehenden Mitteln werden bewältigen können.
„Unser Ziel ist ein für Esslinger Schulen passendes Nachhilfeprogramm, welches Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt, Defizite durch den coronabedingten Unterrichtsausfall zu beheben. Wichtig ist uns dabei vor allem, diejenigen Schülerinnen und Schüler zu fördern, die aktuell keine ausreichenden digitalen Lernmöglichkeiten und/oder mangelnde Unterstützung durch das Elternhaus haben“, fasst SPD-Fraktionsvorsitzender Nicolas Fink die Zielrichtung der SPD-Initiative zusammen.