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Für jeden einzelnen Arztbesuch müssen Flüchtlinge einen Einzelkrankenschein beim Sozialamt beantragen. Für eine fachärztliche Behandlung ist zusätzlich eine Begutachtung durch das Gesundheitsamt nötig. Es kommt dadurch zur Verzögerung der Behandlung. Die entscheidenden Sachbearbeiter*Innen haben in der Regel keine medizinische Ausbildung. So werden Behandlungen vielfach verweigert, was zu einer Verschleppung und Verschlimmerung von Erkrankungen führt. Andere Bundesländer wie Bremen und Hamburg haben eine Gesundheitskarte für alle Geflüchteten eingeführt. Die Grün-Schwarze Landesregierung verweigert Flüchtlingen bis heute diese menschliche Leistung.
Der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in Solidarität International Esslingen setzte sich für eine psychologische Behandlung einer schwer traumatisierten Flüchtlingsfrau ein. Er veröffentlichte nun folgende Pressemitteilung:
“Der monatelange Kampf hat sich gelohnt, die Psychotherapie für Annie ist genehmigt. Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben. Das ist ein wichtiger Erfolg gegen die harte Haltung des Landratsamt Esslingen.
Das Landratsamt sagt zum Sinneswandel gegenüber der früheren Begründung „medizinisch nicht indiziert“ kein Wort mehr. Das kann nur dadurch erklärt werden, dass wir nicht locker gelassen haben. Am Internationalen Frauentag, dem Tag gegen Gewalt an Frauen, Montagsdemo haben wir über die Lage der Flüchtlinge informiert. Hartnäckige Briefe des Anwalts und die Solidarität anderer Organisationen trugen ebenfalls dazu bei.
Wir unterstützen unbedingt die Forderung vieler Engagierter nach Räumung der Flüchtlingsunterkünfte!
Besonderer Schutz und sofortige Hilfe für geflohene Frauen!
Weg mit den eingeschränkten Gesundheitsleistungen für Flüchtlinge nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)!
Anerkennung frauenspezifischer Fluchtgründe!”