Foto: Jörg Sanzenbacher
In einem Bürgerentscheid hat eine große Mehrheit für den Verbleib der Bücherei im Bebenhäuser Pfeghof gestimmt. Dafür wurden für eine barrierefreie Modernisierung die nötigen Mittel reserviert.
SPD, Grüne, FW und OB wollen dieses Geld nun für Kauf und Renovierung des ehemaligen Modehaus Kögel nutzen. Gleichzeitig wird versprochen den Bebenhäuser Pfleghof mit dem sogenannten Gelben Haus in ein Kulturquatier umzubauen. Diese Kosten sind völlig unkalkuliert.
In unserer Demokratie ist Vertrauen eine wichtige Währung. Deshalb sollten die o.g. folgende Fragen beantworten:
1. Was kostet ein in Aussicht gestelltes Kulturquartier?
2. Ist eine Finanzierung bei fast 30 Mio. Defizit gesichert?
3. Was würde mit dem Bebenhäuser Pfleghof und Gelben Haus passieren, wenn die Haushaltslage keine weiteren Millionen-Ausgaben zulässt?
Diese Fragen sind unbeantwortet. Umzug der Bücherei und Kulturquatier ohne Mehrkosten? Das widerspricht dem kleinen Einmaleins.
Räume können nicht nur nach Quadratmeter beziffert werden. Es geht auch darum, ob sich Menschen in Räumen wohlfühlen. Der Bebenhäuser Pfleghof ist für viele Menschen ein Lieblingsplatz, das wurde bei unseren Gesprächen zum Bürgerbegehren deutlich.
Wer die Bücherei-Welt kennt weiß, dass Bücherregale wegen zunehmenden Online-Ausleihen zurückgebaut werden. Büchereien nutzen den freiwerdenden Platz zur Erweiterung von Lernplätzen. Lernende Schüler und Studenten, spielende Kinder und ruhebedürftige Erwachsene, wie geht das zusammen? In Stuttgart werden Rückzugräume angeboten. Die Heugasse 11 wurde schon zur Bücherei-Erweiterung angekauft und kann als Lernhaus umgebaut werden. Das ist deutlich attraktiver als das im Sommer heiße Kögelgebäude.

