Der Herbst ist da, die Tage werden kürzer und kälter. Doch das ist noch lange kein Grund, das Fahrrad einzumotten. Gerade in Zeiten von Corona spricht einiges fürs ganzjährige Radfahren. Wie eine neue Studie der Universität Münster zeigt, wird das Rad bei schlechtem Wetter auch genutzt – insofern das Radwegenetz entsprechend ausgebaut ist. „Wenn die Wege einladend zum Radfahren sind, dann fahren die Menschen Fahrrad – bei Regen wie bei Sonnenschein“, sagt Kathleen Lumma vom ADFC Baden-Württemberg. Der Verband fordert daher einen schnellen Ausbau der Radwegenetze, um das Ganzjahresradfahren zu fördern und die Städte vom Autoverkehr zu entlasten: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur eine schlechte Infrastruktur!“
In der dunklen Jahreszeit müssen Radfahrer*innen gut sichtbar sein – aber auch selbst gut sehen. Daher sollten am Rad selbst Vorder- und Rücklicht funktions-tüchtig und Reflektoren vorn und hinten vorhanden sein. An den Pedalen sind je zwei, nach vorn und nach hinten leuchtende, gelbe Rückstrahler vorgeschrieben, an den Rädern Speichenreflektoren, -sticks oder Reflexstreifen. Der ADFC rät außerdem zu heller Kleidung und zusätzlichen Reflexmitteln. Die einfachste Lösung sind reflektierende Klettbänder um Arme und Beine.
Auch die Technik am Rad sollte gut in Schuss sein – vor allem die Bremsen. Die Bremsbeläge verschleißen schneller, wenn Nässe und Schmutz auf der Felge wie Schmirgelpapier wirken. Und bewegliche Teile, vor allem die Fahrradkette sollten regelmäßig geschmiert werden.
Der ADFC gibt nicht nur Tipps für Ganzjahresradler*innen, sondern appelliert auch an Politik und Verwaltung: „Wir brauchen eine entsprechende, wind- und wetterfeste Radinfrastruktur und die Radwege müssen von den jeweils Verantwortlichen konsequent geräumt werden – sonst helfen selbst die besten Ratschläge nur bedingt“, sagt Lumma.
Weitere Tipps unter www.adfc.de/dossier/radfahren-im-herbst