Die Partei DIE LINKE hat in der Fraktion die einzelnen Entwurfsstadien der geplanten Bebauung auf dem Karstadt-Areal intensiv diskutiert. Drei Hauptpunkte haben uns dazu bewogen, dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan nicht zuzustimmen.
Erstens bemängelt DIE LINKE die geplante zweistöckige Tiefgarage, die an diesem Standort entstehen soll. DIE LINKE hält eine Vision „Autoarme Innenstadt“ für realisierbar. Die Umwandlung der Innenstadt in eine reine Fußgängerzone ist der richtige Schritt und führt zu einer höheren Aufenthaltsqualität innerhalb des Rings. Die doppelstöckige Tiefgarage unter dem Karstadt-Areal in unmittelbarer Nähe mehrerer Tiefgaragen und des Bahnhofs untergräbt dieses Ziel.
Zweitens kritisieren wir die Massivität der Baukörper in unmittelbarer Nähe mittelalterlicher Bebauung. Das Bemühen von Investor und Architekt*innen, die Gebäudehöhen in Richtung der Ehnisgasse zu verringern, ist zwar in den jüngsten Vorschlägen deutlich zu erkennen, doch gelingt es diesen letztendlich nicht, die durchaus berechtigen Einwendungen des Planungsbeirats zu entkräften. Das Areal, das hier innerstädtisch bebaut wird, ist ein besonders sensibler Bereich auf Grund der historischen Bebauung und Siedlungsstruktur der mittelalterlichen Stadt. „Was in Esslingen fehlt“, so das beratende Mitglied im ATU Dr. Christian Ottersbach, „sind eine echte Baukultur und städtebaulich durchdachte, langfristige Planung. Stattdessen entstehen seit Jahren von Investoren geplante Architekturen.“
Drittens fordern wir eine hohe Anzahl an Grünflächen für die Bewohner*innen der Innenstadt. „In einer Zeit, in welcher durch den Klimawandel die Sommer immer heißer werden, tun Grünflächen auch innerhalb der Innenstadt bitter Not.“ sagt Stadträtin Johanna Renz, DIE LINKE. Das Areal liegt in einem Bereich, der laut Durchlüftungsgutachten dem Hitzegürtel angehört. Hier benötigt es ein hohes Maß an Grünflächen zwischen den Gebäuden.