Foto: Deutsche Nationalbibliothek Nachlass Emma Kann EB 91/053
Der Verein „Freunde Jüdischer Kultur Esslingen e.V.“ lädt ein zu einer Veranstaltung am 28. September über die Lyrikerin und Essayistin Emma Kann. Sie wurde 1914 in Frankfurt am Main in einem weltoffenen jüdischen Elternhaus geboren und verstarb 2009 in Konstanz. Dazwischen liegen Jahre der Emigration nach Westeuropa, der Internierung im Deportationslager Gurs, der Flucht über Marseille nach Havanna/Kuba, von wo aus sie nach Kriegsende sich schließlich in New York niederlassen konnte. Sie wurde Mitglied der Poetry Society of America, schrieb Gedichte und Essays, und dies selbst dann noch, als sie aufgrund einer Augenerkrankung zunehmend erblindete. Ihr Sprachstil ist berührend und einfühlsam sowie von spiritueller Tiefe.
Dass sie die Rückkehr nach Konstanz am Bodensee unternahm ist vor allem ein Verdienst ihrer Nichte Ruth Frenk, die ihr ein Ankommen und ein Zuhause ermöglichte. Frau Frenk, selber ein Kind von Überlebenden des KZ Bergen-Belsen, ist Sängerin und Gesangspädagogin und seit vielen Jahren Vorsitzende der deutsch-israelischen Gesellschaft in der Bodensee-Region. Frau Frenk wird uns aus eigener nächster Anschauung über das Leben und Werk dieser bewunderungswürdigen Lyrikerin, die sich intensiv mit dem Thema der Heimat(losigkeit) und dem Geschehen in der Natur auseinandersetzte, berichten: „die Natur ist etwas, an dem ich teilhatte, wie die Welle teilhat am Ozean … vom unendlich Kleinen zum unendlichen Großen. Im Entstehen, im Entfalten und im Gebrochenwerden war diese Welt meine Heimat.“
Der Vortrag, inklusive einer Videokomposition, beginnt um 18.00 Uhr im Theodor-Rothschild-Haus, Mülbergerstraße 146. Alle Interessierten aus nah und fern sind herzlich willkommen.