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Lieferengpässe, Personalmangel, stagnierende Vergütung – Apotheken geraten zunehmend unter Druck. Beim zweiten Esslinger Apothekergipfel diskutierten Apothekerinnen und Apotheker Mitte Juli mit den CDU-Abgeordneten Prof. Dr. Matthias Hiller MdB, Andreas Deuschle MdL und der Nürtinger Landtagskandidatin Maren Steege über notwendige Reformen. Veranstaltungsort war die Bären-Apotheke, organisiert hatten das Treffen Dr. Björn Schittenhelm, Christoph Mühlschlegel und Carsten Wagner.
„Die Menschen erwarten ein Gesundheitssystem, das funktioniert“, sagte der Esslinger Landtagsabgeordnete Andreas Deuschle. „Deshalb ist Politik für Apotheken Politik für Patienten! Nur auf Versandapotheken zu setzen, ist nicht das, was wir uns für unsere Ortsmitten und die Daseinsvorsorge vorstellen.“
Die Lage ist ernst: 2023 schlossen bundesweit über 500 Apotheken. Seit 2013 ist ihre Zahl um 18 Prozent gesunken. Der Beruf wird für Nachwuchskräfte unattraktiver – ein junger Apotheker berichtete, er sei der Einzige seines 45-köpfigen Abschlussjahrgangs, der sich für die Selbstständigkeit in einer Vor-Ort-Apotheke entschieden habe.
Wirtschaftlich sorgen steigende Lohnkosten bei veralteten Vergütungsstrukturen für Unmut. Während Dienstleister und Großhändler ihre Kosten weitergeben, bleiben Apothekeneinnahmen auf dem Stand von vor über 20 Jahren.
Immerhin sieht der Koalitionsvertrag Verbesserungen vor: Apotheken sollen ein höheres Packungshonorar und bessere Einkaufskonditionen erhalten. Ein neues Apothekengesetz, das Bürokratie abbauen und die Erstattungspraxis regeln soll, wird im Herbst erwartet.