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Förderverein Münster St. Paul

Unter Kelten, der Galaterbrief

Foto: W. Geyer; Photo Team Themenspaziergänge

Am letzten Sonntag führte Emanuel Gebauer durch das Esslinger Münster St. Paul – mit Fokus auf ein farbenprächtiges, theologisch spannendes Chorfenster von Wilhelm Geyer (1964), das den Galaterbrief des Paulus ins Bild setzt.

Nach einer Einführung in die Geschichte von Kirche und Kloster widmete sich der Spaziergang der gotischen Architektur. Vor dem Chorfenster spannte er einen weiten Bogen: Wer waren eigentlich die Galater, an die Paulus sein Schreiben richtete? Und was hat es mit den „Kelten in Kleinasien“ auf sich. Keltische Spuren reichen von Galicien in Spanien, von den Iro-Schotten über Gallien und Galizien bis nach Kleinasien und nach Galatien, wohin Paulus einen seinerBriefe schrieb. Hieronymus notierte, dass die Galater wie die Treverer sprachen, also wie die Trierer! Diese Hinweise lassen erahnen, wie weit der Einfluss der keltischen Kultur reichte. Das Fenster zeigt zentrale Szenen des Galaterbriefs, darunter das „Apostelkonzil“, in dem Paulus und Petrus im Streit um den Weg der jungen Kirche ringen: Gesetz oder Gnade? Müssen die Heiden das jüdische Gesetz übernehmen? Genügt der Glaube an Jesus Christus? Geyer stellt sich eindeutig auf Paulus’ Seite ganz oben der gekreuzigte Christus, Symbol der Freiheit des Evangeliums.

Kunst, Frühgeschichte und Theologie verbanden sich zu einem eindrucksvollen Erlebnis.
Die Pointe dazu lieferte am Schluss eine Teilnehmerin: Die Harfe, Symbol König Davids, den gläubige Juden als Ahnherr des Messias sehen, ist heute zugleich Symbol für die letzte Republik, in der noch Gälisch gesprochen wird: Irland. Keine Kausalität, aber viel Bedeutung! 
Im August pausieren die Themenspaziergänge, weiter geht’s am 28.9. Autor: ChatGPT (gekürzt)