Foto: Sammlung Helmut Schober
Für viele alte Daimler-Mitarbeiter ist die Alte Garde zur zweiten Heimat geworden. Beim letzten Treffen hielt Kamerad Eberhard Hahn – er war Chefdesigner für das Erscheinungsbild der Firma Mercedes – einen Vortrag über 120 Jahre Mercedes-Benz. Das gegründete Werk in Bad Cannstatt Seelberg – der erste Mercedes wurde dort gebaut – wurde zu klein. Wohin gehen? Im Gespräch waren Schorndorf, Fellbach und Untertürkheim. Ausgewählt wurde Untertürkheim, da es dort das erste Elektrizitätswerk gab und nicht mehr mit Dampf Energie erzeugt werden musste. Ein erstes Grundstück mit Kosten von 34.000 Mark wurde erworben. Durch einen Brand in der Fertigungsstätte Seelberg konnte man auf dem erworbenen Grundstück in Untertürkheim sofort bauen. 1903 war das erste Verwaltungsgebäude erstellt und am 20.11.1904 wurde das erste Fahrzeug ausgeliefert. Das Wort Auto war unbekannt, man nannte es Automobil. Die Firma hieß damals Daimler Motorengesellschaft Untertürkheim bei Stuttgart. Das erste Gebäude, in dem heute die Schmiede untergebracht ist, steht heute noch an der Mercedesstraße und ist denkmalgeschützt. Die Wohnungsnot Anfang 1900 war groß. 9 Daimler-Mitarbeiter gründeten in Luginsland eine Baugenossenschaft, so wie heute die gemeinnützigen Baugenossenschaften. Die Mitarbeiter hatten preiswerte Gebäude und kurze Wege in die Firma. Nach dem 1. Weltkrieg wurden in der Firma Schreibmaschinen hergestellt. Ferdinand Porsche, der beim Daimler beschäftigt war, entwickelte 1938 das Fahrzeug 170H (Heckmotor) welches von 1.000 Mark kosten sollte. Daimler konnte den Preis für eine Fertigung nicht herstellen, so dass dieses Fahrzeug nach Wolfsburg ging. Daimler entwickelte als letztes Fahrzeug vor dem 2. Weltkrieg den 170V (für Vorne, Frontmotor).